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wegen der Nähe des Golf strömest und infolge der warmen Südwestwinde
wärmer und feuchter als der Osten.
2. Europa besitzt bedeutende Alineral'schätze, besonders Kohlen und
Eisen, Quecksilber, Blei und Salz. — Hinsichtlich der Pflanzen- und Tier-
welt zeigt der Erdteil keine große Mannigfaltigkeit. In Nordenropa herrschen
neben der Zwergbirke verkrüppeltes Nadelholz, Moose, Beeren und Flechten
vor. Im mittleren Europa giebt es ausgedehnte Laub- und Nadelwaldnngen,
Obst- und Weingärten. Südeuropa ist der Gürtel der immergrünen Wälder,
der edlen Südfrüchte und feurigen Weine. Fast über den ganzen Erdteil ist
der Getreide- und Kartoffelbau verbreitet. Europa ist besonders der Erdteil
der sog. Haustiere-). Den Polarländern sind Renntier und Eisbär, den
Mittelmeerländern Maultier und Seidenspinner eigentümlich. Die nördlichen
Gewässer sind fischreicher als die südlichen.
3. Die Bevölkerung (365 Mill.) gehört hauptsächlich zwei Rassen an:
a) der iudo-europäischeu oder kaukasischen (340 Mill.) und
b) der mongolischen (20 Mill.).
Erstere gliedert sich in drei fast gleich starke Hanptstämme: Germanen
im N. und Nw.), Romanen (im S. und Sw.) und Slaven (im 0.).
Letztere besteht aus drei Zweigen: Finnen, Magyaren (Ungarn) und
Türken.
Die Bewohner sind meist Christen. Die Germanen gehören Vorzugs-
weise der protestantischen, die Romanen der katholischen und die Slaven
der griechischen Kirche an. — Einige Millionen bekennen sich znm Islam,
einige zum Judentum, während das Heidentum in Europa nur uoch wenige
Bekenner zählt.
Die Nachbarstaaten des deutschen Reiches.
1. Tas Königreich der Niederlande.
§ 13. Modenform und Gewisser. Die Niederlande bedecken
den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes und gliedern sich in
*) Der Golfstrom ist eine Strömung des atlantischen Oeeans, die von der Westküste
Afrikas nach Mittelamerika fließt, im Golf von Mexico umwendet (daher Golfstrom) und sich
in nordöstlicher Richtung der Westküste Europas nähert. Er besitzt hohe Temperatur, behält
selbst im Winter 5—10° Wärme und bewirkt, daß die Häfen Norwegens bis zum Nordkap
hinauf stets eisfrei bleiben.
2) Die Zahl der Haustiere (Pferde, Esel und Maultiere, Hornvieh, Schafe und
Ziegen, Schweine) auf der ganzen Erde beträgt über 1 Milliarde. Davon entfallen auf
Europa 400, auf Amerika 350, auf Australien 140, auf Asien Ilo und auf Afrika "etwa
40 Millionen Stück.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordenropa Europa Südeuropa Europa Ungarn Europa Niederlande Afrikas Mittelamerika Europas Norwegens Europa Amerika Australien Asien_Ilo Afrika
— 61 —
Großstädte der römischen und der campanischen Ebene:
12. Rom am schiffbaren Tiber, Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs
(Quiriual) und des Papstes (Vatikan), Mittelpunkt der katholischen Welt und
ehemals Hauptstadt des römischen Weltreiches (s. Abb. 19). Die „ewige
Stadt" ist voll von Bauwerken und Kunstschätzen des Altertums und des
Mittelalters (Peterskirche, vatikanisches Museum). — Industrie und Handel
sind im Aufblühen begriffen, besonders die Kunstindustrie. Durch starke Forts
geschützt; Universität. — In der Umgegend das Albanergebirge, eine mit
Fruchthainen, Weingärten, Wäldern und Seen, Villen und Dörfern bedeckte
Oase der römischen Steppe.
13. Neapel/) einziger Naturhafen der Westküste von Messina bis Spezia,
größte und reichste Stadt des Königreichs, zweite Hafen- und Handelsstadt,
hervorragend iu Kunstgewerbe, Schiffbau und Handel mit Wein, Öl, Süd-
früchten. Kriegshafen, Universität.
Hafenstädte Siciliens und Sardiniens:
14. Palermo^), Hauptstadt und bedeutendster Jndnstrieort der Insel (Seiden-
und Baumwollgewebe, Gold- und Silberwaren), Hauptsitz des Handels und
der Schiffahrt Siciliens/ Universität.
15. Messina, mit berühmtem Hafen, Ausfuhr von Südfrüchten, vor allem
Apfelsinen, Öl, Korallenarbeiten. Universität. Ihm gegenüber an der ital.
Küste Reggio (reddscho).
16. Cagliari (kaljari), an der Südküste Sardiniens gelegene Hauptstadt der
Insel, treibt Handel mit Landesprodukten.
14. Die Balkan-Halbinsel.
§ 55. Nebenform und Gewässer. Die Balkan-Halbinsel wird
als die östlichste der drei südeuropäischen Halbinseln auch die südosteuropäische
oder Südost-Halbinsel genannt. Die Oberfläche gliedert sich in
ein Gebirgsdreieck mit einspringender Südostseite, das von
zwei großen Tiefebenen (Donaubecken im No., Maritzabecken im So.)
umlagert wird (s. Karte 15).
*) Neapel hat eine prächtige Lage und Umgebung; daher der Ausspruch: „Neapel
sehen und sterben!" Südöstlich vom Vesuv die i. I. 79 n. Chr. durch Lavaasche verschütteten
Städte Pompeji und Herkulanum, jetzt teilweise ausgegraben. In der Asche des Vesuvs
gedeiht ein vorzüglicher Wein, „Lacrimae Christi" (b. h. Thränen Christi) genannt.
2) Hier liegen bte bentschen Kaiser Heinrich Vi. und Friedrich Ii. begraben.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italiens Vatikan Peterskirche Messina Messina Cagliari Donaubecken Neapel Pompeji Christi
— 33 —
Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das kleine Fürstentum
Tiechlenstem mit dem Hanptorte Vaduz (Schloß Liechtenstein).
Die Alpen.
§ 29. I. Das Hochgebirge der Alpen läßt sich in vertikaler Rich-
tnng in sünf von außen nach innen ansteigende Höhenzonen gliedern:
1. Die Voralpen, die Zone des Getreidebaues und der Laubwälder
(Ms 1300 m Höhe);
2. die subalpine Zone, das Gebiet der Nadelholzwälder, der Alpen-
wiesen und der Viehzucht, mit den höchstgelegenen Dorfschaften (bis 1800 m);
3. die untere Alpenzone, die höchsten Nadelwaldungen, die Alpen-
matten mit den Sennhütten umfassend, bis zur Baumgrenze (2300 m Höhe);
4. die obere Alpenzone, das Gebiet der meisten Hochgipfel in den
Kalkalpen und der Felseinöden in den Centralalpen, bis zu den Firnfeldern
reichend (s. Abb. 4);
5. die Region des ewigen Schnees, deren untere Grenze sehr ver-
schieden ist, das Ursprungsgebiet der Gletscher.
Ii. In horizontaler Richtung werden die Alpen durch eiue Linie
vom Südende des Bodensees durch das Oberrheinthal bis zum Comersee in
zwei Züge geteilt:
1. Die Westalpen, vom Golf von Genua bis zu dieser Linie reichend,
unterscheiden sich von den folgenden durch geringere Breite und größere Höhe
(bis 4800 m);
2. die Oftalpeu, von der Trennungslinie bis zur Donau und zum
ungarischen Flachlande reichend, sind breiter, aber niedriger als jene (bis
4000 m).
Iii. Der Breite nach gliedern sich die Westalpen in zwei, die Ostalpen
in drei gleichlaufende Gebirgszonen, die durch tiefe, gewöhnlich von Flüssen
durchströmte Lüugsthäler von einander getrennt sind und dnrch Qnerthäler
in eine große Anzahl einzelner Berggruppen zerlegt werden (s. Karte 8).
Die innere Zone der Westalpen und die mittlere Zone der Ostalpen (ans der
Karte dunkel schraffiert) bilden den zusammenhängenden Zug der Ceutral-
alpeu, der hauptsächlich aus Gneis, Granit und krystallinischen Schiefern
besteht. Ihn begleiten bei den Westalpen aus einer, bei den Ostalpen auf
beiden Seiten die Voralpen (schwächer schraffiert), hauptsächlich aus ver-
schiedenen Abarten des Kalkgesteins (Jurakalk, Dolomit, Marmor) aufgebaut.
Gieb nach Karte 8 a) die einzelnen Gruppen der Central-
alpen, b) der nördlichen und e) der südlichen Voralpen an! —
Nenne die wichtigsten Gipfel und Pässe in den einzelnen Gruppen!
3*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 14 —
Klima und Naturprodukte.
§ 14. 1. Das Klima des deutschen Reiches ist mit Ausnahme des hoch-
gelegenen Südrandes ein ziemlich günstiges und gleichmäßiges, dessen mittlere
Jahrestemperatur^) -f 8 bis 10° C. beträgt. Ju der Nähe der Küsten wird es
durch die See gemildert, die im Sommer Kühle, im Winter Wärme an die
Luft abgiebt.
2. Der Boden des deutschen Reiches birgt reiche Mineralschätze.
Während Edelmetalle seltener vorkommen, siud nutzbare Metallerze, vor
allem Eisenerze, in unerschöpflicher Menge vorhanden. An Steinsalz-
lagern, Solquellen und heilkräftigen Mineralbrunnen ist ebenfalls kein
Mangel. Brenn- und Leuchtmaterial liefern die Stein- und Braunkohlen-
lager, die torfreichen Moore nud die hier und da erbohrten Petroleum-
quellen. Die Basalt-, Grauit- und Kalkfelsen der Gebirge bieten Stoff
zu Hau- und Werksteinen, die Sand-, Thon- nud Lehmschichteu der
Ebenen das Material zu Backsteiubauteu.
3. Die Pflanzenwelt (Flora) verteilt sich auf Waldland, Feld-, Wiesen-
und Gartenboden, Moor und Heide. Der Wald ist auf besserem Boden
Laubwald (Buchen und Eichen), auf Sandboden Nadelwald (Kiefern, Fichten,
Tannen), oder ein ans beiden Baumarten zusammengesetzter Mischwald. Er
bietet reichlich wildwachsende Beerensträucher und eßbare Pilze. Acker- und
Gartenland nimmt fast die Hälfte der gesamten Bodenfläche ein und trägt
Getreidearten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Ölfrüchte, Flachs und Hanf. Die
Wiesen bieten dem Vieh Gräser, die Heiden Heidekräuter.
4. Die Tierwelt (Fanna) des Reiches ist durch den fortschreitenden An-
bau des Bodens sehr vermindert. Jagdbares Wild sind unter den Sänge-
tieren der Edelhirsch, der Damhirsch, das Reh, der Hase, das Wildschwein;
zu den Seltenheiten gehören das Elchwild, die Gemse, der Biber, der Dachs,
der Wolf, die Wildkatze und die Fischotter. Jagdbares Gefügel liefern
Wildenten, Fasane, Reb-, Auer-, Birk- und Haselhühner. Von den Reptilien
sind die giftige Krenzotter und die Ringelnatter zu nennen. Groß ist der Fisch-
reich tum der deutschen Gewässer. — An Menge wie an Wichtigkeit für den
Menschen treten die freilebenden Tiere weit zurück gegen die Haustiere.
!. Das deutsche Alpenvorland.
§ 15* Wodenform und Aeroäsfer. 1. Das deutsche Alpenvorland
hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, welches
Die mittlere Jahrestemperatur erhält man, wenn man die durchschnittlichen
Temperaturen der 12 Monate zusammenzählt und durch 12 teilt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
— 20 —
ab hange des St. Gotthard aus Bergsee und Gletscherbach entspringend, durch-
fließt der Rheiu in reißendem Laufe tiefe Alpeuthäler und taucht bei seinem
Eintritt in die Ebene in den klaren Gewässern des selten zufrierenden^), über
250 rn tiefen Bodensees unter. Westlich vom See durchmißt er eiu enges
Durchbruchsthal zwischen Schwarzwald und Schweizer Jnra und stürzt unweit
Schaffhausens in 100 m breiten Stromschnellen über ein 21 m hohes Riff
des Jura (Rheinfall bei Schloß Lausen, s. Abb. 2). Bei Basel betritt er die
oberrheinische Tiefebene, welche er bei Mainz verläßt. Diese Ebene reicht jedoch
im N. noch eine Strecke in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein (Wetteran).
Die weite Rheinebene wird zu beiden Seiten von hohen Gebirgswällen
begrenzt:
im W. vom Wasgau, vou der Haardt und dem Pfälzer Berglaud,
im 0. von dem Schwarzwald und dem Odenwald, der sich weiter
nordwärts im Spessart fortsetzt.
Die größten Höhen der Umwallnng liegen im 3. einander gegenüber:
im Wasgan der Sulzer Welchen und im Schwarzwald der wenig höhere
Feldberg (— 1/2 Zugspitz). Während diese Gebirge der oberrheinischen Tief-
ebene ihre Steilseiten, schroffe Abhänge mit tiefen, von Bergwassern durch-
rauschten Schluchteu, zuwenden, dachen sie sich nach außen allmählich zu den
Stufenländern ab. Tannenwälder^), aus denen nur die höchsten Gipfel kahl
hervorragen, bedecken die Berge und umrahmen die dnnklen, von Dichtung und
Sage verherrlichten Bergseen.^) Burgen und Klöster, meistenteils in Trümmern
liegend, schmücken die Höhen und Thäler. Auch der Odenwald ist im W.
scharf begrenzt; er erhebt sich bis 600 m Höhe. Fast dieselbe Höhe erreicht
der rauhe Spessart, ein mit Buchen und Eichen*) dicht bewaldetes Berg-
land. Etwas höher erheben sich Haardt (d. h. Hochwald) und Pfälzer
Bergland.
b) Die Lothringer Stufenlandschaft, der Westflügel des Beckeus,
dacht sich ohne bedeutende Erhebungen.in nordwestlicher Richtung ab. Sie
besteht am Fuße des Wasgenwaldes ans der wellenförmigen Lothringer
Seenplatte; westlich von dieser erhebt sich die Lothringer Jnraplatte,
*) In 1000 Jahren ist der See nur 30 mal ganz zugefroren. — Gedicht: Der Reiter
und der Bodensee, von G. Schwab.
2) Freiligrath, Die Auswanderer: „Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen."
3) Gedichte: Mummelsees Rache und Märchen vom Mummelsee im Schwarz-
walde, von Schnezler.
4) Vom Spessart gilt das Dichterwort:
Mit seinen Buchen, seinen Eichen
läßt sich kein anderer Wald vergleichen;
wie Säulen hoch im Tempelraum
steh'n seine Stämme Baum an Baum.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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— 56 —
Ii. Unterschiede zwischen der westlichen und östlichen
Kcitfte des norddeutschen Mecchtandes.
1. Lage: Hinterland der Nordsee; Hinterland der Ostsee.
2. Boden form und Gewässer: Horizontale Ebene (ausgenommen Lüneburger Heide);
zwei Höhenrücken und drei Thalzüge — reich an Moorgebieten; reich an Sandheiden —
weniger und unbedeutende Landseen; zahlreiche, nicht selten große Landseen (Seenplatten) —
Flüsse zur Nordsee in schlauchartigen Mündungen;' Flüsse in Haffmündungen — kleine
Waldungen (mehr Laubwald); größere Waldgebiete (Mischwald und Nadelwald).
3. Küstenbilduug: Nordseeküste flach, zerrissen, Düneninseln, Deiche; Ostseeküste höher,
flach, gebuchtet, inselreicher, Dünenschutz.
4. Klima: Seeklima; mehr Kontinentalklima.
Iii. Gegenscihe zwischen Word- und Ostsee.
1. Art der Gewässer: Nordsee gegen den atlantischen Oeeau geöffnet (Randmeer);
Ostsee geschlossenes Binnenmeer.
2. Ebbe- und Fluterscheinungen: Nordsee beträchtlich, höherer Wellengang;
Ostsee unmerklich.
3. Beschaffenheit des Wassers: Nordsee größerer Salzgehalt, höhere Winterwärme,
nie zufrierend; Ostsee schwächerer Salzgehalt, größere Klarheit, stellenweise zufrierend.
4. Flüsse der Nordsee besitzen Schlauchmündungen, der Ostsee dagegen Haffmnnduugen.
5. Küstenbeschaffenheit: Nordseeküste durch Sturmfluten in Busen und Inseln
zerrissen (Wattenküste); Ostseeküste beständiger, höher (Haff- und Nehrungsküste).
6. Charakter der angrenzenden Landschaften: Nordseegestade im allgemeinen
■ düster, unwirtlich, großartig, baumlos, von der Brandung gepeitscht; Ostseeküste lieblicher,
dichter besiedelt, Wald oft bis zum Strande, sanfter Wellengang am Strande.
Iv. Wergl'eichungspunkte Zwischen Elbe und Hder.
1. Haupt st röme des norddeutschen Flachlandes.
2. Quelle (Sudeten), Mündung (seenartige Erweiterung).
3. Richtung des Laufes: Oberlauf ein nach X. offener Bogen; Mittel- und Unter-
lauf nordwestlich mit kleinen Richtungsänderungen beim Durchbrechen der Landrücken; stärkste
Ablenkung von der Hauptrichtung unter gleicher Breite.
4. Nebenflüsse: Ober- und Mittellauf die meisten (Gebirgswaffer) von links; Unter-
lauf großer Neben- und Zufluß (aus der Ebene) von rechts.
5. Ufergegenden fruchtbar und anmutig (Umgebung von Dresden, Magdeburger
Börde, Gegend von Freienwalde, Oderbruch).
6. Beschäftigung der Anwohner am Oberlauf vorwiegend industriell, am Mittel-
und Unterlauf landwirtschaftlich.
7. Bedeutende Städte unter gleichen Breitengraden (Dresden—breslau, Magdeburg-
Frankfurt, Hamburg—stettin).
8. Kanalverbindungen unter einander und mit den benachbarten Flnßlänfen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Das Deutsche Reich.
17
Böhmerwald und der schwäbisch-fränkische Jura. Im wesentlichen ist
es das Gebiet der obern Donau.
1. Die deutschen Alpe«.
1. Gebirgsnatur. Sie gehören zu dem großen Hochgebirge »er Alpe«,
das sich hauptsächlich durch die südlichen Grenzländer Deutschlands hinzieht. Die
deutschen Alpen sind ein Teil der Nordabdachung dieses hohen Gebirges. Sie
gehören zu den n. Kalkalpen und erstrecken sich in westöstlicher Richtung vom
Bodensee bis zum Inn. Den Kern des deutschen Alpenlandes bilden die
bayrischen Alpen. Hier findet sich auch die höchste Erhebung des deutschen
Alpengebietes und Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze (3000 m).
Man unterscheidet in den Alpen drei Höhenstufen, Voralpen, Mittel-
alpen und Hoch alpen.
Die Voralpen umfassen den untern Teil des Gebirges. Man rechnet
sie bis zur Höhe von 1500 in. Ihre Hügel und Berge sind mit Laub- lind
Nadelwäldern bestanden; in den Thälern gedeihen Getreide, Futter- und Garten-
pflanzen. Sie sind daher auch hauptsächlich das Gebiet der Ansiedelungen,
Dörfer und Städte. — Die Mittelalpen reichen etwa bis zur Höhe von
2500 m. Je höher man steigt, desto rauher und kälter wird im
allgemeinen das Klima. In den niedern Gebieten, an der Grenze der
Voralpen, trifft man noch Baumwuchs, namentlich Bergföhren, sowie auch
vereinzelte Ansiedelungen au. Weiter aufwärts finden sich nur Zwergfichten
und Knieholz; aber es dehnen sich hier die blumen- und grasreichen Alpen-
triften aus. Auf diesen weidereichen Almen weiden zur Sommerszeit zahl-
reiche Viehherden. Angelehnt an die schützende Felsenwand erhebt sich auf
steinernem Unterbau die hölzerne Sennhütte. Das breite Dach derselben ist
mit großen Steinen beschwert, damit der Sturm dasselbe nicht forttragen kann.
— Auf schwer zugänglichen Höhen und Berggehüngen folgt der Jäger der Spur
der scheuen Gemse: hoch auf unzugänglichen Felsen horstet der Adler.
Die Hochalpen sind das Gehiet des „ewigen Schnees". Selbst die
Strahlen der Sommersonne haben hier nicht genügende Wärme, um die Schnee-
und Eismassen aufzuzehren. Durch längeres Liegen, Abschmelzen und Wieder-
gefrieren an der Oberfläche wird die Schneemasse körnig und heißt dann Firn.
Aus dem Firnschnee entstehen die Gletscher, gleichsam große Eisströme, die
manchmal bis in das Gebiet der Voralpen hinabreichen. Im Morgen- und
Abenosonnenscheine liegen die Schnee- und Eismasseu der Hochalpen wie mit
Purpur überstrahlt. Man nennt diese Erscheinung das Alpenglühen. Zu-
weilen bewegen sich große Schneemassen schnell thalabwärts und richten in den
Ansiedelungsgebieten großen Schaden an. Diese Schneestürze nennt man
L awinen.
Die untere Grenze des ewigen Schnees heißt Schneegrenze
oder Schneelinie. — Das Alpen gebiet hat unter allen Gegenden
des Vaterlandes die meisten Niederschläge.
Wie die Alpen überhaupt, so sind auch die deutschen Teile desselben sehr
wegsam und weisen eine große Anzahl von Längs- und Querthälern auf.
Erstere folgen in der Regel der Hauptrichtuug des Gebirgszuges von W. nach 0.,
letztere durchbrechen die Züge und öffnen sich nach X. Das bedeutendste Thal ist
das des Inn.
2. G e w ä s s e r. Die bedeutendsten F l ü ss e des deutschen Alpengebietes sind
Iller, Lech, Isar und Inn, die sämtlich nördlich zur Donau eilen. Da die
Quellen der Alpeuslüsse hoch liegen, hat ihr Lauf ein starkes Gefälle, neigt zur
Bildung von Wasserfällen und Stromeugen und zeigt zeitweise bedeutende Hoch-
wasser. Unter den zahlreichen Seen. die am Fuße der deutschen Alpen
sich vorfinden, sind besonders der Bodensee und der Königssee zu nennen-,
letzterer in sehr schöner Lage am Fuße des Watzmanu.
Tromnau, Erdkunde für Volksschulen, (H. Schroedels Verlag.)
2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Das Deutsche Reich.
41
Die Insel Kelgoland (0.55 4km) hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen
größte Seite etwa Iv2 km lang ist. ^Sie besteht aus einem steil aus
der See hervorragenden braunroten Sandstein-Felsen, dem sogenannten
„Oberlande" und einem im 80 vorgelagerten sandigen Vorlande, dem
„Unterlande." Im 0 der Insel, durch einen schmalen Meeresarm davon
getrennt, liegt eine langgestreckte Düneninsel, die ehedem mit der Hauptinsel
zusammenhing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Des starken
Sturmwindes wegen gedeihen Bäume und Sträucher nur vereinzelt im Schutze
der Gebäude. Die Bewohner (2000) gehören zum friesischen Stamme und
ernähren sich von dem starken Fremdenbesuch des Seebades und der Fischerei.
Auf dem höchsten Teile des Oberlandes im Nw erhebt sich der Leuchtturm.
An den Küsten des Meeres entlang und um die Mündungen der Flüsse
ziehen sich die äußerst fruchtbaren Marschen*) hin. Sie liegen wenig höher
als das Meer und sind vor dem Ansturm desselben durch hohe, starke Damm-
bauten geschützt, die man Deiche nennt. Außerhalb der eingedeichten Marschen
liegen die Watten, flache Küstenstriche, die nur bei der Ebbe ganz bloßgelegt,
bei der Flut indes von der See bedeckt werden.
Die seichte Küste ist arm an Häfen. Die bedeutendsten Hafenstädte
liegen an den Flußmündungen oder im Hintergründe der Meeresbuchten.
a) Fr eie und Hansestadt Ohamburg am rechten Ufer der selbst
für die größten Seeschiffe zugänglichen Unterelbe gelegen, eine der bedeutendsten
Seehandelsstädte der Welt, mit dem Elb- und Odergebiet als Hinterland und
zweitgrößte Stadt des deutschen Reiches. Großer Hafen. Die deutsche See-
warte (Reichsanstalt) veröffentlicht tägliche Wetterberichte und erläßt Sturm-
warnungen für die deutschen Küsten. Der Vorhafen von Hamburg ist
Cuxhav en.
b) In Schleswig-Holstein: *Altona, größte Stadt der Provinz,
an der Elbe abwärts Hamburg gelegen und mit diesem zusammenhängend;
große Fabrik- und Seehandelsstadt.
0) Im Gebiet der Freien und Hansestadt Bremen: Bremer-
haven, Vorhafen von Bremen mit bedeutendem Seeverkehr.
d) In Hannover: Wilh elmsh aven, am Jadebusen gelegen, deutscher
Kriegshafen an der Nordsee. — Emden, alte Seehandelsstadt in der Nähe des
Dollart, durch Kanal mit demselben verbunden.
2. Das Gebiet zwischen der untern Glbe und der holländischen
Grenze ist in seinem westlichen Teile, der sich um die mittlere und untere
Ems lagert und bis zur Weser ausbreitet, das Gebiet der großen Moore.
Mau sucht das Moorland durch Torfgewinnung auszunutzen und durch
Moorbrennen (Höhenrauch) und Fennwirtschaft für den Ackerbau zu ge-
winnen. Die Moorgebiete gehören zu den traurigsten Strichen Deutschlands.
Das größte derselben ist das Bourtanger Moor. — Das Gebiet östlich der
Weser weist ausgedehnte Geestlandstrecken auf (güst-unfruchtbar; sandiger
Boden). — Das ausgedehnteste Geestlandgebiet ist die Lüneburger Heide.
Die Lüneburger Keide ist eine starkgewellte, sandige Hochfläche und
bildet den letzten Ausläufer des südlichen Landrückens. Auf weiten Strecken
herrscht eine _ traurige Ode, „in der sich Wachholder, Heide und Besenpfriem
Geselllchaft leisten". Andere Stellen sind mit Kiefern bestanden; auch fehlt es
durchaus nicht an anbauwürdigen Geestäckern. Große Wanderblöcke,
Hünengräber und Hochmoorflächen unterbrechen die Einförmigkeit der
endlos scheinenden Heidelandschaft, die von summenden Insekten, der Heidelerche
Mio. oem Heideschäfer mit seinen Heideschnucken belebt ist. An plätschernden
Hewebächen im Schatten von Laubbäumen liegen die Heidedörfer. Die Be-
wohner ernähren sich von der Schafzucht (Heideschnuckeu), dem Anbau des
*) s. Eckert, Schulatlas S. 2 unten links.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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Nordwesteuropa.
des ersten Erzbischofs. — "Göteborg (göteborj, deutsch Gotenburg), zweite
Handelsstadt des Landes, am Kattegat und der Göta-Elf. Haparünda, n. Ostsee-
hafen. bekannte Warte für Wetterbeobachtung.
2. Dänemark.
(s. Eckert, Schulätlas S. 16 und S. 15 unten)
(ohne Island, 38000 qkm mit 2 Milt. E-, mit Nebeuländern l/4 Bkill qkm 2 Mill. E.).
Dänemark umfaßt das Jnselgebiet zwischen Ostsee und Nordsee als Haupt-
land und die nordischen Inseln: die Färöer und Island.
1. Jas Kauptland besteht aus der Halbinsel Jütland und zahlreichen
sö. davon gelegenen Inseln, von denen die größten Seeland und Fünen sind.
Angabe der Meeresstraßen nach der Karte. — Das ganze Gebiet ist Tiefland
tmd hat nur niedrige Bodenwellen und Hügel. In Jütland finden sich
an der Ostküste entlang ziehend die letzten Ausläufer des baltischen Land-
rückens. Seeklima. Die Inseln sind durchweg sehr fruchtbar und weisen schöne
Ackerfelder, Wiesen und herrliche Buchenwälder auf. Jütland hat nur an der
Ostküste guten Boden; auf der längern Westabdachung ist es sandige, teilweise
morastige Heide mit einer für Schiffe unnahbaren („eisernen"), flachen Dünen-
küste, die zudem noch von mehreren Sandbankgürteln begleitet wird. — Zu
Dänemark gehört auch die Ostseeinsel Bärnholm.
Die Dänen sind nordgermanischer Abstammung und fast durchweg
evangelisch. Ackerbau und Viehzucht sind ihre Hauptnahrungsquellen,
demnächst Seehandel. Die Industrie ist wenig entwickelt. Die Volksbildung
steht aus hoher Stufe. — Ehemals war Dänemark die herrschende Macht in
Nordeuropa und besaß noch bis 1814 ganz Norwegen. Bis 1864 stand auch
Schleswig-Holstein unter dänischer Herrschaft.
^Kopenhagen (Kaufmannshafen), Haupt und Residenzstadt aus Seeland,
umfaßt Vs aller Staatsangehörigen, große Seehandelsstadt, befestigter Kriegs-
hafen, Mittelpunkt des nationalen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens
von Dänemark. Universität. Aus allen diesen Ursachen übt K. einen ähnlich
bestintmenden Einfluß auf das Gesammtkönigreich aus, wie Paris auf Frankreich.
2. Iie nordischen Inseln. Die Färöer (Schafinseln) sind 25 kleine,
kahle, steile und baumlose Felseninseln im Atlantischen Meere. Die (11 000)
Bewohner ernähren sich von Fischfang, Schafzucht und dem Verkauf von einge-
sammelten Eiderdunen.
Island (Eisland), nächst Großbritannien die größte Insel Europas, fast
so groß als Bayern, Württemberg und Baden zusammengenommen, liegt hart
am nördl. Polarkreis. Es ist ein baumloses Gebirgsland voll schauerlicher
Einöden. Schnee- und Eisfelder, durchzogen von einer Kette (29) thätiger Vulkane,
unter denen die Hekla der bedeutendste ist. Zahlreiche heiße Springquellen
sind über die ganze Insel verbreitet. Die bekannteste ist der große Geysir.
— Das rauhe Klima macht Getreidebau unmöglich. Die n. Küstengebiete
haben indes flute Weideflächen. — Die (72 000) Bewohner sind nord-
germanischer Abstammung und ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, dem
Einsammeln von Eiderdunen und von der Schafzucht. Das Pferd ist als Reitfier
sehr geschätzt, das Renntier lebt wild und wird gejagt. Ein Haupterzeugnis
ist das „isländische Moos". Reykjavik (Rauchbncht, weil eine dampfende
Quelle dort ist) Hst. an der Sw.4tüfte (2000 E.).
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Extrahierte Personennamen: Haparünda Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Nordwesteuropa Island Ostsee Nordsee Island Seeland Nordeuropa Norwegen Schleswig-Holstein Seeland Paris Frankreich Atlantischen_Meere Island Europas Württemberg Reykjavik
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Asien.
herrscht das Nomadentum der Beduinen (Wüstensöhne), die die schönsten Pferde
der Welt und die besten Reitkamele züchten. In den kultivierten Gebieten
baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balsam und Spezereien an.
Der Küstenstrich am Roten Meer und die Halbinsel Sinai gehören
zum Gebiete der asiatischen Türkei. In der Küstenlandschast die heiligen
Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt Mohammeds, und Medina,
mit der Grabstätte des Propheten. Namentlich Mekka ist das Wallfahrtsziel
dieser gläubiger Moslim. — M o ch ch a, einst berühmter Ausfuhrort für Kaffee,
deckt indes heute nur Vioo des europäischen Kaffeeverbrauchs.
Das übrige Arabien ist unabhängig. Das größte Reich ist Oman mit
der Hst. Maskat. — Die Engländer besitzen die Hafenstadt Aden vor der
Straße von B ab el Mandeb (Thor der Thränen, wegen der widrigen Winde).
7. Irrin (fast so groß wie Arabien, etwa 15 Mill E.), bildet ein Tafel-
land von 1000 m mittlerer Höhe, das von hohen, zum Teil bewaldeten Gebirgs-
rändern eingeschlossen ist. Das Klima ist äußerst trocken, da die Randgebirge
den Winden die Feuchtigkeit entziehen. Daher ist das Land vorwiegend Steppe
und Salzwüste, in den quellreichen Oasen und wasserreichen Gebirgsthälern
Kulturland. — Haupterzeugnisse sind Opium, vorzügliche Rosen, Perlen und
Perlmutter. Die Industrie beschränkt sich auf Webereien und Teppichfabrikation.
Iran umfaßt 3 Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan
(stan — Land), deren Bewohner zur mittelländischen Rasse gehören und der
Religion nach Mohammedaner sind. — *Teheran, Hst. von Persien, Schirms,
in reizender Lage inmitten Rosen- und Cypressengärten. Rosenölbereitung. —
Afghanistan ist stets bedeutsam gewesen als Durchgangsland von Turan nach
Indien. Kabul, an der großen indischen Handelsstraße. — Belutschistan,
der ödeste und unwirtlichste Teil Irans, fast nur von nomadisierenden Hirten-
stümmen bewohnt, steht unter britischem Schutze.
3. Südasien.
1. Vorderindien bildet ein großes Viereck zwischen Himalaja, Iran und
dem Meere. Es ist über 7mal so groß als das Deutsche Reich und mit seinen
280 Mill. E. nächst China das volkreichste Land der Erde. An der dl.-Grenze
der Himalaja (Wohnung des Schnees), dessen großartiger Gebirgszug so lang
ist, wie die Strecke von Paris bis Moskau und breiter, als die Flüche vom
sächsischen Erzgebirge bis zur Nordsee. Sein Abfall ist gegen die indische
Tiefebene ungleich gewaltiger, als gegen die n. Hochflächen. Die höchste Erhebung
ist der Gaurisankar, 8800 m, der höchste Berg der Erde (fast 3mal so
hoch als die Zugspitze!). Das Gebirge ist bei seiner außerordentlichen Höhe reich
an Niederschlägen und bildet das prachtvollste Waldgebirge der Erde. Erst über
Montblanc-Höhe beginnt der ewige Schnee. — Welche Ströme entspringen
auf dem Himalaja?
Das indische Tiefland wird vom Ganges mit Brahmaputra und
dem Indus durchströmt. Das Jndusgebiet ist nur im N. fruchtbar, weiter
nach 8. auffallend trocken und waldleer, ja streckenweise sogar vollständige Wüste.
Das Ganges-Tiefland, auch Hiudostau') genannt, ist infolge reichlicher
Niederschläge das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen
Festlandes. Hier ist die Heimat der Banianen-Feige und der Lotos-Seerose,
zahlreicher Palmenarten und baumartiger Bambusgräser. Angebaut werden Reis.
') (= Land der Hindu.)
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Mohammeds Medina Mekka Oman Persien Afghanistan Belutschistan Persien Afghanistan Indien Kabul Belutschistan Irans China Paris Moskau Nordsee